Anhang 31: ENGLAND IM SPÄTEN MITTELALTER (1272-1485)

 

 

Edward I.

 

Henry III stirbt im November 1272. Sohn Edward, der auf der Rückreise vom Kreuzzug Ludwigs "des Heiligen" nach Tunis über Palästina nach Sizilien gelangt ist, verlässt sich auf das Regierungspersonal in England und zieht erst einmal in die unruhige Gascogne. Als er 1274 nach England zurückkehrt, muss er ein immer noch aufgeregtes Land erst einmal stärker unter seine Kontrolle bekommen. Er baut die Befestigungen des Londoner Towers in den nächsten zehn Jahren für 21 000 Pfund aus und setzt die Freiheiten der Stadt bis 1289 aus und übernimmt in ihr das direkte königliche Regiment.

 

Edward lässt eine Untersuchung über königliche Rechte im Land und die königlichen Einkünfte durchführen, die in den 'Hundred Rolls' aufgeschrieben werden.

 

Alle Landeigner müssen in der nächsten Zeit ihr Anrecht auf ihr Land nachweisen, was zu erheblichen Problemen führt.  Er und seine Gemahlin versuchen von nun an, durch Ankäufe, durch Druck und den Einsatz feudaler Rechte den königlichen Grundbesitz wieder zu vergrößern. Für 4000 Pfund kauft er so 1293 der sterbenden Countess von Devon die Isle of Wight ab, zudem erwirbt er die Earldoms von Derby und Norfolk, mit denen er seinen Bruder und seinen Sohn ausstattet.

 

Für die Stärkung der königlichen Finanzen schlägt Edward vor allem drei Wege ein. Zum einen erreicht er nach Verhandlungen mit Händlern ab 1275 einen permanenten Zoll eines Drittels eines Pfundes auf jeden standardisierten Wollsack, wichtigtes Exportgut Englands, was kurz darauf ein Parlament bestätigt. Diese Neuerung bringt jährlich rund 10 000 Pfund in die königliche Kasse.

Zum zweiten erreicht er im selben Jahr, dass das Parlament immer wieder neuen Steuern auf mobiles Gut, vor allem auf Getreideerträge und Viehbestand, zustimmt. Eine Dreizehnte (ein Dreizehntel) von 1307 bringt dabei zum Beispiel 60 000 Pfund ein. (Carpenter, S.471) Solche direkte und häufige Besteuerung macht es aber nötig, das Parlament mehrmals im Jahr einzuberufen und dadurch weiter aufzuwerten, wobei die Einbeziehung von Rittern und Bürgern Voraussetzung dafür wird, dass sich später sogenannte Commons abtrennen.

Zum dritten wird die gelegentliche Nutzung des Finanzkapitals eines Luca  aus Lucca, Haupt des Hauses Riccardi in England, durch Henry III nun zu einer festen Geschäftsbeziehung mit der Firma, die bis 1294 anhält. In dieser Zeit verwaltet sie sämtliche Zolleinkünfte und einen Großteil des jeweiligen Steueraufkommens. Zudem haben sie dann auch die 50 000 Pfund unter Kontrolle, die die Kirche für einen zweiten Kreuzzug aufbringt, der dann aber nicht stattfinden wird. Die Firma versorgt ihn also in dieser Zeit regelmäßig mit Geld für seine Ausgaben, insbesondere für die königliche wardrobe, die zum Beispiel die reguläre Haushaltungsführung, Bekleidung, das Personal in Verwaltung und Justiz um den König herum und seine Haustruppe betrifft.

 

1275 schon war den Juden der Geldverleih verboten worden, 1290 werden sie aus dem Königreich ausgewiesen.

 

Nach dem Abbruch der königlichen Geschäftsbeziehungen mit den Riccardi versucht der König eine Weile ohne so etwas auszukommen, um damit aber zu scheitern, so dass ab 1294 die florentinische Firma der Frescobaldi einspringt.

 

Wardrobe und Kanzlei reisen weiter mit dem König, während Common Bench und Exchequer in Westminster bleiben, wobei der letztere in der Zeit der Riccardi bei Hofe nun erheblich geringere Aufgaben, aber immerhin noch eine Kontrolle über die Steuereinziehung hat, die nun Berge an Pergament verschlingt. Die Kanzlei ist inzwischen mit jährlich rund 20 000 königlichen writs befasst, was alleine rund hundert Schreiber beschäftigt und unter anderem belegt, wie ausgedehnt die königliche Justiz nun im Lande arbeitet.

 

Wie hoch die königlichen Ausgaben alleine für das Personal angewachsen sind, zeigt auch die nun feste jährliche Bezahlung für ungefähr achtzig Ritter, hundert Esquires und dreißig serjeants, die eine königliche Kerntruppe bilden und zudem situativ königliche Aufträge ausführen. Alleine rund 570 Mitglieder des Hofes erhalten angemessene jährliche Bekleidung durch den König.

 

Das königliche Regiment ist kaum weniger hart als unter König Johann, aber nun parlamentarisch abgedeckt. Zudem fördert Edward, dass es zunehmend durch Ritter und Bürger auch für Klagen über Missstände und Übergriffe genutzt wird, die dann in Petitionen münden können.

Seine königliche Aura verstärkt er dadurch, dass er in Imitation des französischen Königs sich nun im Jahr von vielleicht tausend Skrofulösen berühren lässt, die an seine magische Kraft glauben, sie zu heilen. Wichtiger ist aber, dass er sich als erfolgreicher ritterlicher Heerführer erweist.

 

Noch bedeutsamer ist vielleicht, dass er versucht, überall Missstände in der Justiz abzustellen, mehr Richter durchs Land zu schicken und dadurch, dass er bestimmt, dass Sheriffs aus dem jeweiligen County kommen müssen, was ihre Neigung zur Korruption verringern soll. Die königlichen Richter erhalten dazu nun reguläres Gehalt und werden nicht nach Studium, sondern nach Erfahrung als serjeants (den späteren Barristern) in den Gerichten ausgewählt. Dabei setzen sich immer mehr Laien durch, die eben nicht römisches Recht, sondern Common Law praktizieren. Die Juristenausbildung unter königlicher Aufsicht und in königlichem Interesse verpflichtet die Justiz auf das Machtzentrum.

Ausgeschlossen vom Rechtssystem bleibt weiter jene Hälfte der Bauernschaft, die als rechtlich unfrei gilt, aber langsam weiter weniger wird.

 

Justiz nützt wenig gegen die alltägliche Kriminalität, die immer mehr ansteigt: Dieb, Raub, Überfälle, Vergewaltigungen. Inzwischen tauchen hier und da constables auf, aber Polizei verhindert das Verbrechen nicht, besonders nicht, wenn damals wie heute die alltäglichen Kriminellen oft nicht gefasst und schon gar nicht entsprechend verurteilt werden. Der größte Teil der Verbrechen wird überhaupt wohl von Leuten aus den ärmeren Bevölkerungsgruppen an Mitgliedern derselben verübt. Aber nicht Armut, sondern allgemeine Verrohung macht Verbrecher, und das betrifft auch die Oberschicht von den Rittern aufwärts. Nach der Schlacht von Evesham werden rund dreißig der Anführer praktisch abgeschlachtet, der Kopf des getöteten "Prinzen" Davyyd von Gwynedd/Wales wird in Shrewsbury von enthusiastischen Londoner Bürgern abgeholt und im Tower ausgestellt, und das Hinrichten ("politischer") Gegner nimmt zu. Der wehrlos gewordene Dafydd wurde zunächst an seinen Gliedern auseinander gezogen, dann aufgehängt, dann geköpft, anschließlich wurden ihm die Eingeweide herausgerissen und schließlich wurde er noch gevierteilt. Wer immer von Ritterlichkeit spricht, darf auch die zunehmende Grausamkeit nicht außer Acht lassen.

 

Zunehmen tun auch die Konflikte über Eigentum und Rechte mit allen ihren außergerichtlichen Schauplätzen, nicht zuletzt auch zwischen Bauern und ihren Herren, wobei erstere zunehmend über "Unterdrückung" reden, Vorgeschmack auf künftige größere Auseinandersetzungen.

 

Unter Llewelyn ap Gryffed nimmt in Wales der Handel und die Geldwirtschaft zu. Der Hof dieses Herrschers finanziert sich aber noch im wesentlichen über dessen Grundbesitz. Llewellyn, der sich seit 1258 princeps Wallis nennt, verweigert die Huldigung. Edward nimmt Gegner des walisischen Prinzen (Fürsten) bei sich auf. 1277 beginnt er die Eroberung von Wales mit fast 16 000 Fußsoldaten, von denen mehr als die Hälfte Waliser sind. Llewelyn verliert alle Gebiete außerhalb von Gwynedd, beginnt aber bald seine Macht wieder auszubauen. Gegen die Anglisierung insbesondere des walisischen Rechts erheben sich 1282 viele walisische Machthaber unter Dafydd.. Erst wird Llewelyn besiegt und sein Kopf in den Tower geschickt, dann folgt der von Dafydd. Den Löwenanteil des eroberten Landes behält Edward für sich selbst. Im Statute of Wales 1284 wird es zu einem von England annektierten und mit ihm vereinten Land. Verwaltung und Strafrecht werden dem englischen stärker angeglichen.

 

1278 lässt Heinrich gemeinam mit Eleonore die angeblichen Gebeine von Arthur und Guinevere im Hochaltar von Glastonbury beisetzen. Nach und nach setzt ein Artus-Kult ein, der nicht nur dem Anspruch auf Wales, sondern auch der Überhöhung des englischen Königtums dient.

 

In Irland gibt es keine neuen Eroberungen und das Land dient weiterhin hauptsächlich als königliche Finanzquelle. In Schottland stirbt 1285 König Alexander durch einen Sturz vom Pferd. In der Nachfolgekrise nach dem Tod von Prinzessin Margarthe 1290 erklärt Edward die Oberhoheit der englischen Krone über das Land, die ihm König John Balliol zunächst bestätigt.

1293 fordert Philippe IV. den englischen König auf, wegen Unstimmigkeiten in der Gascogne an seinen Hof zu kommen. Der lehnt ab, worauf frazösische Truppen dort einfallen.

 1294 verlangt der Engländer dann schottische Unterstützung für einen französischen Feldzug. Dagegen regt sich Widerstand, Schottland und Frankreich schließen eine Auld Alliance. In Wales kommt es zu einem Aufstand.

Darauf marschiert Edward 1296 mit einem riesigen Heer ein. Er erklärt seinen Anspruch auf die schottische Krone und versucht ihn in mehreren Feldzügen durchzusetzen.

1297 besteuert Edward gegen päpstliche Rechtsvorstellungen die englische Kirche und marschiert dann ergebnislos in Flandern ein. Es kommt zu einem Waffenstillstand mit Frankreich und 1303 zum Frieden. Die Gascogne fällt wieder als Lehen an Edward.

1305 erlässt er schließlich eine ordinance für Schottland, die dem denselben Status wie Wales gibt. Ab 1306 beginnen dann William Wallace und Robert Bruce mit der Befreiung Schottlands von englischer Herrschaft. Robert Bruce lässt sich im selben Jahr in Scone zum König krönen. Ein Feldzug gegen ihn muss wegen des Todes Edwards 1307 vertagt werden.

 

Edward II.

 

Insel-England hat etwa 5 Millionen Einwohner, die größte Stadt ist London mit etwa 40 000 Einwohnern. Die Landwirtschaft besteht vor allem aus Getreideanbau und Schafzucht. Der größere Handel wird von Italienern, deutschen Hanse-Kaufleuten und solchen aus Flandern beherrscht. Auf Ladung des Königs trifft sich der geistliche wie weltliche Adel im House of Lords und gewählte Vertreter der Grafschaften versammeln sich im House of Commons.

 

Der luxuriöse Lebensstil erhöht die Schuldenlast, und die Magnaten setzen eine Kontrollkommission durch. Schließlich wendet sich Thomas, Earl of Lancaster, mit Truppen gegen den königlichen  Günstling Piers Gaveston, der gefangen genommen und hingerichtet wird.

 

Im Krönungseid von 1308 tritt der König der "community of the realm" gegenüber, also in etwa seinem Volk. Dieses wiederum ist der Krone und dem königlichen Amt verpflichtet, nicht seiner Person. (Green, S.110)

 

Eine englische Invasion in Schottland endet im Juni 1314 mit dem schottischen Sieg bei Bannockburn. Die schottische Unabhängigkeit unter Robert I. (Bruce) wird 1324 vom Papst anerkannt.

 

Seit 1318 nehmen Vater und Sohn Despenser eine Günstlingsposition bei Hofe ein, die sie für den Ausbau einer  Herrschaft in der walisischen Grenzregion nutzen. In der Schlacht von Boroughbridge 1322 unterliegt die Adelsopposition und der Earl of Lancaster wird mit vielen seiner Anhänger hingerichtet. König und Despensers errichten ein "Schreckensregiment" (Dirlmeier, S.137).

 

Mit der Errichtung einer Bastide nahe der Grenze zur Gascogne und dem Angriff englischer Truppen darauf bricht neuer Krieg aus. Französische Truppen dringen in die Gascogne ein. 1325 unterwirft sich Kronprinz Edward für sein Lehen Charles IV.

Nach dem Verlust der Gascogne reist Königin Isabella nach Frankreich zu ihrem Bruder Karl IV. Dort wird Roger Mortimer ihr Geliebter. Schließlich stößt auch Sohn Edward zu ihnen.

1326 landen Isabella und Mortimer mit von Graf Wilhelm vom Hennegau geführten flämischen Truppen in England, was zu einem allgemeinen Aufstand führt. Die beiden Despenser werden hingerichtet. Januar 1327 setzt ein Parlament den zweiten Edward ab und im September wird er in der Haft ermordet.

 

Edward III.

 

Erst mit der Vertreibung der Mutter 1330 vom Hof und der Hinrichtung Mortimers kann der dritte Edward frei regieren. Feldzüge gegen Schottland ab 1333 führen zur englischen Besetzung Südschottlands und der Gefangennahme von David II., der ins Exil nach Frankreich muss. Mit dem Beginn des Hundertjährigen Krieges gerät Schottland dann in den Hintergrund.

 

In den dreißiger Jahren des 14. Jahrhunderts scheiden die Geistlichen aus dem Parlament aus und beraten nun in Canterbury und York über königliche Steuerforderungen. Neben der Steuerbewilligung werden im Parlament immer mehr Petitionen eingebracht, und es wird zunehmend auch zum Gerichtshof. Da der König alleine es einberufen kann, tagt es nur sporadisch, seit 1341 heißt es nur noch Parlament, wenn Commons und Lords teilnehmen.

1340 bestimmt ein Statut, dass allgemeine Steuererhebungen nur noch nach Bewilligung von Lords und Commons stattfinden sollen.

 

1337 zieht Philippe VI. die Gascogne ein, als sie Robert d'Artois, Feind des französischen Königs, aufnimmt. 1340 erhebt Edward Anspruch auf den französischen Thron.

Bei Sluys wird 1340 fast die ganze französische Flotte vernichtet. 1342 greifen beide Seiten in den Streit der Häuser Montfort und Blois in der Bretagne ein.

 

Laut Villani schuldet Edward den Bardi und Peruzzi zusammen etwa eine Million Gulden (fl). Die Deckung aus der Wollsteuer bringt zu wenig ein, und eine Art Syndikat aus englischen Wollexporteuren und Brabanter Kaufleuten (Seibt) scheitert bei der Deckung der Kredite. Edward kann nicht zahlen, uss seine Truppen entlassen und verpfändet Anfang 1339 sogar seine Krone an den Trierer Erzbischof. 1143/44 gehen beide Bankhäuser bankrott und nehmen das Haus der Acciaiuoli mit in den Untergang.

 

1344/45 unterstützt das Parlament die Finanzierung eines neuen Kriegszuges und eine Mobilmachung aller Grundbesitzer, bzw die Finanzierung von Ersatzleuten.

 

1346 werden fast 10 000 Mann samt Pferden auf 750 eingezogenen Handels-Schiffen nach dem Kontinent (Gascogne, Bretagne Flandern) verfrachtet

"Neben dem Lehnsaufgebot der schweren ritterlichen Reiterei unterhielt Eduard III. eine Armee auf Zeit, die durch schriftliche Verträge mit Truppenführern über Dauer des Dienstes, Höhe des Soldes für angeworbene Leute, Verfahren bei der Teilung von Beute und Lösegeld zusammengebracht worden war, bezahlt aus Steuern und Erträgen des Krongutes. (...) Die Hälfte dieser Armee bestand aus walisischen Langbogenschützen, Pionieren und Maurern für den Belagerungskrieg, Schmieden, Schreinern, Zeltmachern, Verwaltungskräften und anderem Dienstpersonal. (...) Abgaben der englischen Kirche und Kredite sowohl von italienischen Banken als auch von Londoner Kaufmannskonsortien sollten die Kosten decken." (EhlersKrieg, S.22/23)

 

Die französischen Truppen weichen aus, aber bei Crécy (1346) sind die englischen Langbogenschützen über die Genueser Armbrustschützen und die Ritter der französischen Seite erfolgreich.

Auch mit der Einnahme von  Calais (1347) wird die Position des Königs gestärkt.  Während der Belagerung von Calais überschreitet David II. die englische Grenze, wird besiegt und gefangen genommen. Nach militärischen Siegen auf dem Kontinent gründet Edward 1348 den Order of the Garter. Schloss Windsor wird bis 1377 für mehr als 51 000 Pfund ausgebaut.

 

Danach kommt der Krieg wegen der Pest erst einmal zu einem Stillstand.

 

1355 beginnt von Boreaux aus die "grande chevauchée" bis nach Narbonne.

1356 nimmt der Schwarze Prinz König Jean II., Philipp ("den Kühnen") und andere Hochadelige gefangen, und die Krone profitiert von den Lösegeldzahlungen. 1357 kann der schöttische David II. nach Zahlung einer hohen Summe nach Schottland zurückkehren. Auch dort gibt es nun ein Parlament aus Adel, Klerus und Bürgern.

1360 wird der englischen Krone im Frieden von Brétigny ein vergrößertes Aquitanien und Calais ohne französische Lehnshoheit zugestanden, was aber nicht rechtswirksam wird. Nach England nun zurückkehrende Truppen entwickeln hier ebenfalls ein Brigantentum, welches jahrelang bekämpft werden muss, während zugleich die Pest zurück kommt, die auch den Herzog von Lancaster erwischt, für den Schwiegersohn John of Gaunt Erbe von Titel und Reichtum wird.

 

Ab 1362 können Abgaben auf Waren nur noch mit Zustimmung des Parlamentes erhoben werden.

 

1369 beginnt der englisch-französische Krieg erneut, nun mit eher französischen Erfolgen und einem erneuerten schottisch-französischen Bündnis. Edward wird langsam senil und sein gleichnamiger Sohn chronisch krank.

 

Im 'Good Parliament' von 1376 besteht das Unterhaus aus 74 Landadeligen der Grafschaften und 60 Vertretern der Städte. Es verbündet sich nun mit Teilen des Oberhauses, die ebenfalls gegen John of Gaunt opponieren, der als Duke of Lancaster und dritter Königssohn nach dem Tod seiner beiden Brüder aufgestiegen ist. 1377 stirbt Edward III.. Der kontrolliert seinen Vater auch über Zusammenarbeit mit dessen Geliebter Alice Perrers, während er selbst seine Mätresse Katherine Swynford später heiraten und so das Haus der Tudors begründen wird.

 

Zusammen mit dem Oberhaus wird die Entlassung korrupter Minister, also von korrupten Günstlingen des Königs und die des Kämmerers Latimer, ein Vorläufer des künftigen impeachment, und zudem die der Mätresse des Königs gefordert. Zudem soll das Parlament nun jährlich zusammen kommen und dazu nicht mehr ernannt, sondern gewählt werden. Ein Speaker der Commons wird mit Sir Peter de la Mare etabliert.

Zwei Minister und vier Untergebene werden entlassen und zu Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt.

 

Der Tod des Schwarzen Prinzen wird zum Wendepunkt, John of Gaunt kommt nun stärker noch an die Macht, während das Parlament schnell noch den kindlichen Richard zum Thronfolger proklamiert. Danach geht es auseinander, und da die Reformen keine Gesetzeskraft erlangt hatten, verschwinden sie. John setzt die Geliebte des Königs wieder ein, ebenso wie Lord Latimer und andere und setzt Peter de la Mare iim Gefängnis fest.

 

Inzwischen vagabundieren nach England zurückgekehrte Truppen marodierend im Land umher.

"Nach einer Parlamentsbeschwerde ritten Kompanien von Soldaten und Bogenschützen in verschiedenen Teilen Englands in großen Gruppen umher und ergriffen Besitz von Herrenhäusern und Ländereien, schändeten Frauen und Mädchen und führten sie mit sich, prügeln und verstümmeln und schlagen die Leute, um ihre Frauen und ihr Gut an sich zu bringen, hielten andere gefangen, umd Lösegeld zu erpressen..."(Tuchman, S.262)

 

In ganz andere Richtung geht die unter Einflüssen aus den Niederlanden und von John Wiclif aufsteigenden Lollarden, erst Sache kleiner Leute und niederer Geistlichkeit, der sich dann einige höhere Adelige bis hinauf zu John of Gaunt anschließen, erbost über die Macht der Kirche. Sie fordern echte Frömmigkeit der Priester, um überhaupt die Sakramente wahrnehmen zu können, dazu die Gleichstellung des gläubigen Laien mit dem Priester in Glaubensfragen. Im Vorlauf der Reformation glauben sie an die Prädestination, glauben nicht an die offizielle Eucharistielehre.

Seit den späten siebziger Jahren verlieren sie die Unterstützung weltlicher Mächtiger und werden dann Anfang des nächsten Jahrhunderts blutig verfolgt werden.

 

Die reformatorischen Ansichten John Wiclifs, zunächst von John of Gaunt unterstützt, gewinnen an Einfluss. In 'De Civilio Dominio' fordert er im Kern die Enteignung des weltlichen Besitzes der Kirche, der etwa ein Drittel des Landes gehört, und den Ausschluss der Geistlichen von der Regierung. Zudem gibt es Kritik an der Immunität der Kirche. Die Eucharistie ist fragwürdig wie die Beichte, Heiligen- und Reliquien-Verehrung und ähnliches. Wichtig sei allein der Glaube. Um 1382 kommt es zur Bibelübersetzung in seinem Umfeld.

 

Richard II. (1377-99)

 

Richard, der Sohn des Schwarzen Prinzen, in Bordeaux geboren, erbt zehnjährig die Krone. Verärgert ist der älteste Sohn König Edwards, John of Gaunt, über seine Zurücksetzung, und mit ihm sein Sohn Henry Bolingbroke, Graf von Derby. Die Regentschaft wird zunächst vor allem von John zusammen mit den späteren Grafen von Cambridge und Buckingham geführt.

 

1377 versuchen hohe Geistliche, Wyclif in der St.Pauls Cathedral zu diskreiditeren, was John of Gaunt gerade so noch verhindern kann. Die Bevölkerung wird unruhig gegen den Regenten. Er und ein Verbündeter müssen fliehen. Nun verdammt Papst Gregor XI. Wylif und fordert seine Festnahme. Und schließlich stirbt nun der senile König. Bei der Krone gewinnt Robert de Vere, Earl of Oxford, immer mehr Einfluss.

 

Französische und spanische Schiffe überfallen Rye, morden wahllos, brennen alles nieder und entführen die Mädchen, derer sie habhaft werden können, auf ihre Schiffe. Danach werden andere südliche Küstenorte und die Isle of Wight ähnlich überfallen und verwüstet. Die Bestie Mensch genügt ihren zivilisatorischen Ansprüchen.

In England wird mit einer Kopfsteuer ein Kriegszug nach der Bretagne finanziert. Unter Arundel werden die Truppen nach Southampton verlegt, um günstige Winde abzuwarten. Diese plündern die Umgebung aus, Militär quartiert sich in einem Nonnenkloster ein, Nonnen werden vergewaltigt und dann auf die Schiffe verschleppt. Auf dem Ärmelkanal werden die Frauen dann als Ballast über Bord geworfen. (Tuchman, S.316) August 1380 wiederum ist eine kleine kastilische Flotte auf der Themse und verwüstet Gravesend.

 

Dazu passt der von evangelischen Vorstellungen getragene Bauernaufstand von 1381 unter John Ball und Wat Tyler. Der Kleriker Ball fasst seine Ansichten in dem Satz zusammen: When Adam delved and Eve span, where was then the gentleman."

 

1377 wird eine erste Kopfsteuer (poll tax) für jeden über 14 Jahren von 4d eingeführt. 1381 ist das Alter auf 15 Jahre gestiegen, aber es werden jetzt 12d verlangt. Die Steuereintreiber gehen mit voller Härte vor.

Nach diesen erhöhten Kopfsteuern "brach Ende Mai 1381 in Kent und Essex unter der Leitung von Gutsverwaltern (stewarts), gräflichen Amtsleuten (bailiffs) und anderen örtlichen Honoratioren ein sehr gut koordinierter, keineswegs spontaner Aufstand los, der sich rasch ausbreitete. Viele auch der einfachen Landleute konnten lesen, sie waren imstande, ihre Kritik in größeren Zusammenhängen zu sehen und zu formulieren, auch die Forderungskataloge zu verstehen, die ihr Führer Wat Tyler dem König vorlegte. Diese Manifeste beklagten den erfolglosen Krieg in Frankreich, die Angriffe auf die südenglische Küste, überhöhte Steuerforderungen und das antiquierte Arbeitsrecht, führten die Missstände auf das Werk schlechter Berater des Königs zurück..." (EhlersKrieg, S.52)

Juni 1381 marschieren die Aufständischen nach London. Die Bürger dort öffnen die Tore. Gefordert wird die Enteignung der Kirche, ein Ende aller Knechtschaft und des Herrentums außer dem des Königs.  Der Palast des John of Gaunt wird niedergebrannt und sie sollen sogar in den Tower of London eingebrochen sein. Der König macht Versprechungen, die er dann widerruft und schwächt die Aufständischen dadurch.

Unter dem Kommando von Robert Knolles wird der Aufstand von seinen Söldnern dann brutal niedergeschlagen.

 

 

1382 heiratet Richard Anna von Böhmen, die Tochter Kaiser Karls IV. , die 1394 kinderlos sterben wird. Neben de Vere, Earl of Oxford, steigt Michael de la Pole beim König auf. Er stammt aus einer Kaufmannsfamilie und wird einige Jahre später zum Earl of Sussex gemacht.

Günstlingswirtschaft bestimmt die Regentschaft bei Schwäche nach außen.

Thomas Walsingham beschreibt die Mitglieder seines Haushaltes als

eher Ritter der Venus als des Mars, die mehr Heldentum im Schlafzimmer als auf dem Schlachtfeld zeigen und sich eher mit der Zunge verteidigen als mit ihren Lanzen (...) Sie bringen dem jungen König nicht das bei, was eines jungen Ritters ziemt. Ich spreche dabei nicht nur von Fähigkeiten in Kriegszeiten, sondern von Tätigkeiten, die insbesondere einem edlen König im Frieden gut anstehen wie die Jagd, die Falknerei oder ähnliche Dinge, die das Ansehen eines Königs steigern. (in: Green, S.115)

 

1383 unterstützt Papst Urban den "Kreuzzug" des Bischofs von Norwich, Henry Despenser, gegen Frankreich.

"Priester und Mönche wurden vom Papst mit wundervollen Ablässen ausgestattet und hatten die Befugnis, Absolution zu verkaufen oder, was schlimmer war, zu verweigern, wenn die Menschen nicht entsprechend ihrem Stand und Besitz gaben. Selbst die Sakramente wurden zeitweise Gemeindemitgliedern vorenthalten, die ein Opfer für den Kreuzzug verweigerten. (...) Der Protest gegen die Kirche gewann neues Leben und inspirierte eines von Wyclifs letzten Traktaten; >Gegen klerikale Kriege<. Lollhardenprediger brandmarkten diese weltlichen Prälaten ... diese Hauptleute und Herrichter von Schlachten des Satans, die das gute Leben und die Barmherzigkeit verbannen." (Tuchman, S.359)

Despenser wird in Bourbourg von Franzosen belagert und kann nach England zurück, nachdem er sich freigekauft hat.

 

1385 schifft sich eine französische Flotte nach Schottland ein, von wo sie aber bald ergebnislos wieder zurückkehrt.

 

Ab 1383 kommt es über Steuerforderungen zum Konflikt mit dem Parlament. 1386 macht der König Oxford zum Duke of Ireland und erhebt ihn so über den restlichen Hochadel. Zudem überschüttet er ihn mit Schenkungen.

Gaunt und Buckingham wollen Krieg gegen Frankreich, die Favoriten wollen eher Verhandlungen. Darauf kommt es zu dem scheiternden Kreuzzug des Despensers nach Nordfrankreich. Ein königlicher Feldzug nach Schottland scheitert ebenfalls. John of Gaunt zieht ab, um die Krone Kastiliens zu gewinnen.

 

Erst 1388/89 übernimmt der Zweiundzwanzigjährige die Regierung, die langsam immer "tyrannischer" wirkt. Bald wird der König nicht mehr mit highness, sondern royal majesty angeredet. Er richtet eine ständiges königliches Militär als Gefolgschaft für sich persönlich ein.

Eine Opposition der Lords Appellant bildet sich, nun ohne John of Gaunt, unter Buckingham,( jetzt Duke of Gloucester) und dem vierten Earl of Arundel gegen die Regierung mit ihren Günstlingen.

"Im November 1387 wurde eine offizielle Beschwerde gegen Oxford und vier Ratsmitglieder der Partei des Königs von einer Gruppe von Lords eingebracht,die kraft dieses Aktes als Lords Appellant bekannt wurden. Als sie einen Regierungsausschuß unter Gloucester ernannten und ihn mit Vollmachten als Regent ausstatteten, versammelten Richard und Oxford eine Armee, um die königliche Souveränität mit Waffengewalt zu behaupten." (Tuchman, S.404) Als Oxford sich unterlegen sieht, fliehen er und de la Pole nach Flandern.

 

Ein Parlament (später: "wonderful parliament") lehnt finanzielle Unterstützung gegen eine französische Invasion ab und fordert zuerst die Entlassung des chancellors Michael de la Pole. Das Parlament kann das durchsetzen und kontrolliert nun für ein Jahr die königlichen Finanzen. Es kommt zur Anklage wegen Verrates gegen Teile der königlichen Entourage. Der König muss weiter nachgeben und de Vere-Oxford und de la Pole werden in Abwesenheit zum Tod durch Erhängen verurteilt. Drei andere und Richards ehemaliger Erzieher werden hingerichtet. Oxford wird 1392 dreißigjährig in Brabant bei einer Wildschweinjagd sterben.

 

John of Gaunt kehrt zurück und verständigt sich mit dem König. In den nächsten acht Jahren herrscht Ruhe im Land und mit Frankreich Waffenstillstand. Gloucester erweist sich gegen den König, Lancaster und York als Kriegstreiber gegen Frankreich.

Inzwischen bezeugen Quellen anlässlich der englisch-französischen Friedensverhandlungen, dass für den englischen Adel Französisch zur extra zu erlernenden Fremdsprache geworden ist. (Tuchman, S.463)

 

Während des Parlamentes von 1394-95 treten die Lollharden mit der öffentlich gemachten Schrift zu 'Schlüssen und Wahrheiten der Reformation der Heiligen Kirche in England' auf: Enteignung der Kirche, Ablehnung der Transsubstantiation, des Zölibates, der Pilgerei und des Tötens im Krieg oder bei Hinrichtungen.

 

1396 heiratet der König an der grenze zu Calais die sechsjährige Prinzessin Isabelle von Frankreich, die eine Mitgift von 800 000 Franken erhält. Ein längerer Waffenstillstand wird beschlossen und große Festivitäten finden statt. Richard versucht dabei, ein französisches Gegengewicht gegen Gloucester zu schaffen. Dann unterwirft er eine gälisch-irische Opposition in Irland mit großem Heer.

Oxford verliebt sich in eine Hofdame der Königin und verstößt Gemahlin Philippa (de Coucy).

 

Dann entledigt Richard sich 1397 eines großen Teils der einstigen Opposition der Lords Appellant durch eine Prozesswelle, lässt Gloucester nach Calais verschleppen und dort mit einem Tuch erdrosseln. Arundel wird hingerichtet und andere werden verbannt, wie den Erzbischof von Canterbury, Bruder Arundels und die Percys. Mit hohen Strafen kann sich die Krone bereichern. Anderer Hochadel steigt nun auf, und John of Gaunt hält sich eher heraus.

Als John of Gaunt stirbt, verbannt er dessen Sohn Henry Bolingbroke, Herzog von Lancaster, dessen Erbe er einzieht, für zehn Jahre. Seine Regierung wird nun von Historikern als offene Tyrannei bezeichnet.

 

Als der König dann zu einem Irlandfeldzug aufgebrochen ist, landet Henry Bolingbroke (Lancaster) mit eher wenigen Anhängern und französischem Einverständnis in Yorkshire, und dann steigt die Zahl derer, die ihm folgen. Der König kehrt zurück, aber sein Heer läuft zu Lancaster über. Sein Manko ist auch, dass dieser Schwiegersohn von Charles VI. ist.

 

Der König ergibt sich und wird im Tower eingesperrt. Dann wird er durch ein Parlament u.a. wegen Sakrileg und Homosexualität abgesetzt und zur Abdankung gezwungen. Henry lässt ihn wohl in der Gefangenschaft verhungern. Am 13. Okotober 1399 wird Henry zum König gekrönt. Isabella wird ihrem Vater zurückgegeben.

 

Henry IV (1399-1413)

 

Es gibt Aufstände der Percy von Northumberland und in Wales.

Der König unterstützt die Armagnacs, die ihm volle Souveränität in der Gascogne gegen 4000 Mann Unterstützung anbieten. Er beginnt dann die Eroberung der Normandie.

 

Henry V (1413-22)

 

Er unterstützt nun mit seinem Bruder, dem Herzog von Bedford, die burgundische Seite, während die Herzöge von Clarence und von Gloucester auf der der Armagnac bleiben.

1415 landet eine große Flotte mit Heer bei Harfleur in der Seinemündung. Es folgt der Sieg von Azincourt. 1420 Vertrag von Troyes: Der König ist als Regent von Frankreich Thronerbe und die Normandie ist praktisch englisches Reichsgebiet. Er stirbt 1422 in Meaux vor Paris an der Ruhr.

 

Henry VI (1422-71)

 

Henry wird als Kind zuerst in Westminster Abbey zum König von England und dann auch in Notre Dame de Paris zu dem von Frankreich gekrönt. Regenten herrschen: der Herzog von Gloucester in England, Bedford in Frankreich.

Zwischen 1422 und 1429 bewilligt das Parlament keine Zuschüsse für Frankreich mehr, dass sich selbst finanzieren soll.

Bedford heiratet die Schwester des burgundischen Philippe.

1427 sind Maine und Anjou in englischer Hand, aber an der Loire stoppt der englische Vormarsch. Inzwischen kommt es zu schlechten Ernten und damit geringeren Steuer-Einnahmen.

 

Der französische Widerstand nimmt zu (Jeanne d'Arc). Das Bündnis mit Burgund zerbricht.Es gibt mehr Stimmen, die eine stärkere Orientierung Englands auf die britischen Inseln fordern, um so den Handel zu fördern.

1445 verzichtet die Krone auf Maine und Henry heiratet Margarethe von Anjou. Die ehemaligen Regenten Gloucester und Bedford wenden sich gegen den König. Gloucesters zweite Frau wird als Hexe verurteilt.

 

1450 verliert die englische Krone mit der Normandie den Rest des kontinentalen Besitzes. Richard Plantagenet, der Duke of York, beginnt mit seiner Opposition gegen den Hof.

Im Mai 1450 kommt es zur Revolte des Jack Cade. Es geht gegen die hohen Steuern und die Korruption in der Regierung, die laut aufständischen Bauern, unterstützt von Teilen der Gentry und enttäuschten Soldaten, die Verluste in Frankreich verursacht hat. In einer 'Complaint of the Poor Commons of Kent' heißt es:

Des Königs falscher Rat ist außerhalb des Rechts, seine Handelswaren sind verloren, seine gemeinen Leute sind zerstört, die See ist verloren, Frankreich ist verloren., der König steht so da, dass er wohl nicht mehr für sein Fleisch und Getränk bezahlen kann, und er hat mehr Schulden, als je ein König von England haben sollte. Dann folgen Forderungen nach Abschaffung vieler Abgaben. (in: Green, S.62f,m.Ü.)

 

Man marschiert nach London, wo der König zunächst nachgibt und mehrere Regierungsmitglieder hinrichten lässt. Als es dann einen Gnadenerlass für die Aufständischen gibt, gehen diese auseinander. Darauf wird Cale in einem Gefecht tödlich verwundet, sein Körper gevierteilt und in verschiedenen Städten aufgehängt, sein Kopf aber auf der London Bridge ausgestellt.

 

 

1453 fällt Bordeaux und es bleibt nur noch Calais. Die Krone verzichtet aber nicht förmlich auf die kontinentalen Gebiete. Der Fall von Konstantinopel/Byzanz im selben Jahr erregt vergleichsweise wenig Aufsehen.

Es kommt zu Massendemonstrationen in Kent und zu einer dreitägigen Plünderung Londons. Das beschäftigungslose Militär kehrt nach England zurück und dient sich nun den Baronen an.

 

1453 bricht eine massive Geistesgestörtheit des Königs aus. Seine Frau Margarethe bekommt ein Kind von einem Liebhaber, Henry selbst meint, es sei der heilige Geist gewesen.

Bald wird Richard Vorsitzender im Kronrat, welcher nun für den König regiert.

1455 beginnen mit der Schlacht von St. Albans die sogenannten Rosenkriege. 1460 gerät der König in die Gewalt von Richard Neville, Earl of Warwick, und muss Richard zu seinem Nachfolger erklären. Kurz darauf stirbt der in einer Schlacht und sein Sohn Edward übernimmt seinen Machtanspruch. Er siegt 1461 in einer Schlacht gegen die Lancaster-Truppen und wird als Edward IV. gekrönt.

Königin Margarethe von Anjou geht mit Sohn Edward ins Exil und sammelt Truppen. 1470 geht Richard Neville zu den Lancaster über und Henry VI. kehrt auf den Thron zurück.

1471 werden die Lancaster bei Tewksbury geschlagen und Henrys Sohn Edward kommt dabei um. Henry VI. wird umgebracht. Margarethe kommt für fünf Jahre in den Tower und wird dann von Edward IV. an Louis XI. verkauft, dem sie das Erbe ihres Vaters René (von Anjou) abtreten muss. Die direkte Linie ist damit am Ende und die Tudors werden bald deren Nachfolge antreten.